Besichtigung der Nationalbibliothek am Kirchberf

Am 14.09.2021 hatte der Cercle Economique die Möglichkeit die neue Nationalbibliothek auf dem Kirchberg zu besichtigen.

Das Gebäude wurde im Herbst 2019 eröffnet und musste wegen der Corona-Pandemie im März 2020 die Türen für den Publikumsverkehr vorübergehend schließen. Das deutsche Architekturbüro Bolles & Wilson hatte 2003 den Wettbewerb mit seinem Entwurf gewonnen und konnte in Zusammenarbeit mit ww+ architectes aus Esch-sur-Alzette die Planung erfolgreich umsetzen.

Auffällig dabei ist der großzügige Grundriss, der sich erschließt, sobald man den Eingang passiert hat. Wegweiser in alter Schrift nach Guttenberg helfen sich sehr schnell zurechtzufinden.

 

Im großen Lesesaal kann man an großen Tischen gemeinsam sitzen, lesen und studieren. Für konzentriertes Arbeiten kann man sich einen kleinen Raum buchen, in dem man alleine oder zu mehreren arbeiten kann. Diese Bereiche sind alle in Rot gehalten – als Herzstück der Bibliothek.

Das Gebäude verfügt auch über Familienzimmer, in denen die Kleinen spielen und sich ablenken können, während die Eltern lesen.

 

Besonders beeindruckend sind die vielen Archivräume, die fensterlos im hinteren Teil des Gebäudes zu finden sind. Hier finden sich die Bibliothekare dank eines speziellen Suchsystems in den großen Rollregalen gut zurecht.

 

Interessant waren auch die Förderbänder, die Bücher durch das Gebäudeinnere transportieren zu sehen. Denn diese bekommt der normale Besucher der Bibliothek nicht zu Gesicht.

Die Nationalbibliothek ist die größte wissenschaftliche Bibliothek in Luxemburg und beherbergt über 1,5 Millionen gedruckte Dokumente, sowie sehr viele digitale Publikationen. Sie erfüllt dabei auch ihre Funktion als Kulturgut bewahrende Bibliothek, denn

hier wird jede luxemburgische Publikation in mehrfacher Stückzahl gesammelt und dem Publikum zugänglich gemacht.

 

Neben Büchern findet man auch einen Hörsaal und einen großen Veranstaltungsraum, die für Fortbildungen und Seminare gebucht werden können.

Die Architekten des Gebäudes bemühten sich die einzelnen Funktionsbereichen nach außen sichtbar zu machen, indem sie zum Beispiel die Magazinbereiche außen durch eine Gabbionenwand, die mit dem Aushub aus der Baugrube befüllt wurde, abgrenzten.

Das Dach besteht aus Leimholzbindern. Da das Dach im Lesesaal aus Glas ist, muss es im Sommer über ein Erdluft register gekühlt werden, während in der kalten Jahreszeit mechanisch gelüftet werden kann.

Insgesamt war es eine unglaublich spannende Führung durch einen ansässigen Bibliothekar, der mit sehr viel Stolz und Detailfreude das Haus gezeigt hatte.

FOTO Quelle: Von GilPe - Eigenes Werk, CC BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=83119973