"Wie entwickelt sich der Luxemburger Einzelhandel und was sind die Herausforderungen"

Am 11. Januar 2022 war Herr Claude WAGNER, Multi-Unternehmer und Entrepreneuer des Jahres 2016 (gewählt durch EY),

Gastredner im Hotel Légère und sprach über die aktuelle Situation im Luxemburger Einzelhandel.

 

Nach der Begrüßung  und Vorstellung durch den Präsidenten des Cercle Economiques Herbert Eberhard, übernahm Herr Wagner das Wort.

Er berichtete, dass er immer schon im luxemburgischen Großhandel aktiv war und so Step by Step sein Unternehmen mit den verschiedensten Sparten ausbauen konnte.

Als die Praktiker Gruppe Konkurs angemeldet hatte, übernahm er die Anteile der Steinhäuser Erben. So konnte die etablierte Marke Bâtiself in

Luxembourg weiter am Markt bestehen. Durch den 1. Lockdown  in der Corona Pandemie konnte er sich mit seinem Baumarkt über steigende Umsatzzahlen freuen,

da in dieser Zeit der Bedarf an Pflanzen, Geräten und Baustoffen stark anstieg.

Überraschend kam allerdings das Problem der Containerknappheit, das zu Engpässen in manchen Lieferketten führte.

 

Neben Baustoffen handelt Claude Wagner auch mit Fahrrädern im Premiumbereich. Das Geschäftsmodell ist unter anderem auch einer persönlichen Leidenschaft geschuldet.

Auch in diesem Segment konnte sich der Unternehmer über die wachsenden Umsatzzahlen freuen. Gerade teure Modelle wurden während der Pandemie stark nachgefragt.

Positiv auf den Fahrradhandel wirkte sich 2021 die Fahrradprämie vom Luxemburger Staat aus.

 

Er berichtete weiter, dass grundsätzlich Premiummarken – auch im hochpreiseigen Uhren- und Schmucksegment starke Zuwächse im Umsatz verzeichnen konnten.

Seiner Meinung nach werden sich Unternehmen, die einen Konzern im Rücken haben, künftig am Markt weiter etablieren und Einzelunternehmungen Marktanteile wegnehmen.

 

Dem gegenüber stünden allerdings auch ständig steigende Mieten und Energiekosten . Auch das Problem des Fachkräftemangels macht es dem

Einzelhandel nicht einfach. Neben dem Einzelhandel sei dieses Thema vor allem bei der Horesca ein zunehmendes Problem.

Durch die steigenden Energiepreise wird die Kostenseite des Handels auch weiter belastet.

Durch zunehmende Spezialisierung von Arbeitsprozessen verliere der Markt an Jobs mit einfachen Tätigkeiten. Als Beispiel nannte er eine Baufirma, die in Belgien Mauern vorbauen lässt, um sie auf der Baustelle nur noch endmontieren zu lassen.

 

Dennoch sieht er weiter eine Zukunft für den Einzelhandel. Gerade in beratungsintensiven Branchen.

 

Im Anschluss wurden sehr viele Fragen von ihm beantwortet und der Abend klang bei Fingerfood und einem Umtrunk aus.